Varianten erotischen Urinierens und Einnässens

Harnkontinenz (die Kontrolle über die Blasenentleerung) wird im Verlauf der kindlichen Reifungsprozesse (bzw. der "Reinlichkeitserziehung") erst nach der Kontrolle über den Stuhlgang (etwa im 5. Lebensjahr) erlangt. Während dieser Reifung bzw. Reinlichkeitserziehung [en: toilet training/ potty training] kommt es zu Rückschlägen (unabsichtliches Einnässen) und anderen einprägsamen Ereignissen, wie erzwungenen Harnverhaltungen (z. Bsp. während einer Autofahrt) oder anderen peinlichen Momenten. Die "Reinlichkeitserziehung" der Eltern und deren Umgang mit allen Dingen, die das Urinieren (Miktion | urination) betrifft, prägen Kinder stark. Nicht selten wird dieser Bereich tabuisiert oder Urin als etwas extrem Schmutziges dargestellt. Folgen aus dieser Reinlichkeitserziehung können eine Paruresis (Blasenentleerungsstörung) oder verschiedene Paraphilien wie Urolagnie, Omorashi, Windelfetischismus, Ageplay oder dem Hosennässenfetischismus entstehen. Die Entstehung von einer Paraphilie muss nicht mit einer verfehlten Reinlichkeitserziehung einhergehen. Unabhängig davon welche Reinlichkeitserziehung ein Mensch bekommen hat, wird diese für einige Menschen mit Zeiten von "heiler Welt", absoluter Geborgenheit, Unbekümmertheit oder ersten sexuellen Gefühlen (s. a. Retrophilie) unbewußt in Verbindung gebracht.


Synonyme für Urinieren

• Schriftdeutsch:
  Die Blase entleeren, Wasserlassen, Harnlassen, Harnen, 
• Formalsprache:
  Auf Toilette gehen, Austreten,
• Umgangssprache:
  Pinkeln, Pullern, Pieseln, Ludeln [Österreichisch], Strullen / Strullern [Bayerisch, Österreichisch], Seechen /Sechen,
• Vulgärsprache:
  Pissen, Brunzen [Süddeutsch], Schiffen, Seichen [Süddeutsch, Österreichisch],
• Kindersprache:
  Pipi machen, mal (für kleine Jungs/Mädchen) müssen,
• Spaßsprache:
  Die Kobra/ Boa/ Python/ den Jürgen würgen, dem kleinen Mann die große Welt zeigen, den Affen/ Hamster/ Kasper melken gehen, den Rüssel in die Luft hängen, eine Stange Wasser in die Ecke stellen, meine Freunde Villeroy und Boch besuchen, nach den Pferden schauen,

Varianten des Urinierens

Abhängig von wie bzw. wo uriniert wird: 

• Freipinkeln | free urination
  Als Freipinkeln wird das absichtliche Urinieren an einer Stelle bezeichnet, welches dafür nicht vorgesehen ist. Dies geschieht meistens aus Ermangelung einer (sauberen) Toilette.

• Stehpinkeln | standing urination

• Sitzpinkeln | sitting urination 

• Einnässen | Wetting
  Als Einnässen (umgangsprachlich auch 'einpullern') wird Urinieren dann bezeichnet, wenn der Körper dabei nass wird. Dies kann unbewusst oder bewusst (aber nicht unbedingt freiwillig) passieren:
  

Abhängig von wann man sich einnässt:

• Tagnässen | day wetting
• Absichtliches Nässen | deliberate wetting
  Aus Wut oder Unmut bekannt von Haustieren und Kindern.
   Bei Erwachsenen auch im Rahmen von Erotik, wie Omorashi, Windelfetischismus, Ageplay oder dem Hosennässen fetischismus [panty wetting fetishism].
• Unabsichtliches Nässen (Enuresis diurna) | accidental wetting
  Gründe fürs unabsichtliche Tagnässen werden im nächsten Abschnitt aufgeführt.
• Nachtnässen (Enuresis nocturna, umgs. Bettnässen) | night wetting
  Bei Kindern. Gründe fürs unabsichtliche Tagnässen werden im nächsten Abschnitt aufgeführt.

Abhängig von warum man sich einnässt:

• Angstnässen  | fear wetting
  Starke Angst kann zu einem plötzlichen Harnabgang (Angstinkontinenz | Fear urinary incontinence) führen. Dies kann bei Kindern auch während Alpträumen vorkommen (Nachtnässen) 
• Verzweiflungsnässen | desperation wetting
  Als Verzweiflungsnässen wird das Urinieren nach einem längeren Harnverhalt (Miktionsaufschub) genannt, weil entweder der Harnreflex (Miktionsreflex) ausgelöst wurde oder die Schmerzen durch volle Blase zu groß wurden (Dranginkontinenz).
  Verzweiflungsnässen kann bei Kindern auch  im auch Schlaf vorkommen, wenn eine pathologisch erhöhte Aufwachschwelle bzw. eine verzögerte Reifung des Aufwachmechanismus vorliegt, d.h. der Reiz der gefüllten Blase reicht nicht aus, um dadurch aufgeweckt zu werden.
  Verzweiflungsnässen als Konsequenz einer erotischen Harnverhaltung wird als Omorasi bezeichnet.
• Spielnässen | play wetting
  Als Spielnässen bezeichnet man das Einnässen von Kindern, die so in ihr Spiel vertieft sind, dass sie den Harndrang nicht wahrnehmen.
• Konfliktnässen | conflict wetting
  Als Konfliktnässen bezeichnet man das Einnässen von Kindern infolge eines vorhergegangenen Konflikts mit Erwachsenen oder anderen Kindern.
• Belastungsnässen  | effort wetting
  Bei einer Belastungsinkontinenz [effort urinary incontinence] löst der erhöhte Bauchinnendruck durch Belastung aus den verschiedensten Gründen, wie Heben, Tragen, Treppensteigen, Lachen (Giggle-Inkontinenz), Husten oder Niesen einen Harnabgang (meist nur kleinere Mengen) aus.

Abhängig in was genässt wird:

• Windelnässen | diaper wetting
   Bei Erwachsenen auch im Rahmen von Erotik, wie Omorashi, Ageplay und vor allem Windelfetischismus [diaper fetishism].
  
• Hosennässen | panty wetting
   Bei Erwachsenen auch im Rahmen von Erotik, wie Omorashi, Ageplay und vor allem Hosennässenfetischismus [panty wetting fetishism]. 
• Bettnässen | bed wetting
  Nicht zu verwechseln mit der umgangssprachlichen Bezeichnung für Nachtnässen. Bei Erwachsenen findet Bettnässen nämlich auch im Rahmen von Erotikspielen, wie Omorashi oder Ageplay statt.
  

Affinitäten zum erotischen Urinieren: Urophilie, Exhibitionismus, Voyeurismus, Kratophilie
Affinitäten zum erotischen Einnässen: Urophilie, Nepiophilie, Pädophilie, Kratophilie, Omorashi, Babyplay


L Wikimedia Commons: Fotogallerie: Pinkelnde Frauen | Photogalery: Human female urination  
L Wikimedia Commons: Fotogallerie: Pinkelnde Männer | Photogalery: Human male urination  
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