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Grafische Zensur von Erotika

Beispiel für ideologisch motivierte Zensur.[1]

Zensur 

Typische Gegenstände der Zensur sind Darstellungen, die zu strafbaren Handlungen ermutigen (wie Anstiftung, Verherrlichung, Verhetzung) oder das Taktgefühl verletzen (wie Nacktheit, Sex, Gräuel, Blasphemie). Zensur wird auch dazu genutzt, die Artikulation von politischem, ideologischem oder künstlerischem Widerspruch (wie Drogismus, Speziesismus) zu unterdrücken. Außerdem wird Zensur eingesetzt, um Persönlichkeitsrechte oder Informationsvorsprünge (Spionage) zu schützen.

Grafische Zensur

Textzensur mittels Schwärzung.[2]
Grafische Zensur ist die Manipulation eines {visuellen} Bildes, um dessen Aussagen zu reduzieren. Darunter fällt auch die visuelle Zensur von Videos und Textzensur. Für die grafische Zensur werden verschiedene Methoden benutzt:
  • Abdeckung 
    • Färbung
      Bei der Färbung handelt es sich, um das flächige Abdecken mit einer Farbe. Meistens wird geschwärzt.
    • Stempelung
      Das Abdecken mit Formen, z.B. rote Herzsymbole oder gelbe Sternsymbole. 
  • Vernebelung
    [en: fogging | ja: Bokashi (ぼかし)]
    • Pixelisation
      Bei der Pixelisation [en: pixelisation] wird in einem bestimmten Bereich die Bildauflösung so stark reduziert, dass keine Umrisse mehr erkennbar sind. Die einzelnen Bildpunkte erscheinen dann als ein flächiges Mosaik. 
    • Weichzeichnung
      Bei der Weichzeichnung [en: blurring] wird der entsprechende Bereich mittels Kontrastverringerung verschleiert. Der Bereich erscheint verschwommen oder verschattet. 

Abdecken

Es gibt verschiedene Arten der grafischen Zensur. Die härteste Form ist das vollflächige Abdecken von {Text- und} Bildabschnitten mit Farbe. Eines der gängigsten Gegenstände der grafischen Zensur in Deutschland waren die primären und sekundären Geschlechtsmerkmale, welche oft in rechteckiger Form geschwärzt wurden, da dies die einfachste und schnellste Art war. Daher wurden diese "Zensurbalken" [en: censor bars] im Deutschen als 'Pornobalken' bezeichnet.[3]
Heutzutage wird Abdecken nur noch dann angewendet, wenn dem Betrachter deutlich gemacht werden soll, dass im vorliegenden Fall zensiert wurde. Insbesondere Zensurbalken werden fast nur noch für Satire benutzt.
Zensur eines Standbilds mittels Stempelung.[4]
Auch bei Erotika wird die auffällige Zensurart des Abdeckens aus Absicht verwendet. Auf diese Weise soll darauf verwiesen werden, dass es sich im vorliegenden Fall um eine Probe handelt, welche hinter einer Alters- oder Bezahlschranke unzensiert einsehbar ist. Diese Selbstzensur findet meistens mittels Stempel statt. Gängig sind gelbe Sternsymbole oder auch rote Herz-Symbole.

Vernebeln [en: fogging | ja: Bokashi (ぼかし)]

Die Genitalien wurden mit einem Weichzeichner vernebelt.
Eine weniger entstellende und auffällige Methode stellt das Vernebeln [en: fogging] dar. Dabei wir das vorhandene Bildmaterial im zu zensierenden Bereich verfremdet.
Besonders in Japan wurden besonders viele Erotika auf diese Weise - dort als Bokashi [かし] bekannt -
zensiert, da das Japanische Gesetz einen "Obszönitäts-Artikel" beinhaltet, welches es verbietet obszönes Material zu verteilen, veröffentlichen oder zu verkaufen oder für diese Zwecke zu besitzen. Daher wird dort selbst kommerzielle Pornografie zensiert. Die Schöpfer von Erotika haben jedoch ein Interesse daran, dass ihre Kunden durch die Zensur möglichst wenig gestört werden. Deshalb wird eine Zensurart bevorzugt, die sich harmonischer in die grafischen Werke einfügt.

Grafische Zensur in Japanischer Erotika

Da in Japan jedoch nie gesetzlich festgelegt wurde was obszön gemäß dem "Obszönitäts-Artikel" ist, wurde dieses unterschiedlich interpretiert und unterliegt stark dem Zeitgeist. Wie auch in Deutschland wurde der Zeitgeist zunehmend freizügiger. Anfangs wurde der gesamte Genitalbereich zensiert, weil - für Europäer vielleicht sonderlich - sichtbare Schambehaarung in Japan als sehr obszön gilt. Deshalb erscheinen insbesondere in gezeichneten Medien Genitalien unbehaart , obwohl Anhebikotrichophilie in der japanischen Kultur unüblich ist.
Erst seit den 1990er gibt es unzensierte Filme in "normalen" Kinos, die das weibliche Genital samt Schambehaarung zeigen.[5] Auch in der Pornographie machte sich der Wandel bemerkbar. Es wurde vermehrt nur die Genitalien an sich zensiert, während männliche und ein wenig weibliche Schambehaarung geduldet wurde.

Gegenwärtig wird in japanischer Pornographie oft nur noch die penile Penetration einer Vagina {Penetrationsstelle} und die "normalerweise" verdeckten Bereiche der Genitalien {Eichel bzw. der Bereich zwischen den Labien} zensiert.
Teilweise wird sogar nur noch pro forma mit Miniaturbalken zensiert, welche kaum noch etwas verunklären.


> Fallbeispiel von Kunstzensur in Deutschland: Heroin Kids.


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[1] ^ Beispiel für ideologisch motivierte Zensur: Die Times brachte zwei Titelbilder zu ihrer Ausgabe am 2013/04/08 heraus, welche zwei sich küssende Frauen bzw. zwei sich küssende Männer zeigten. In rechtskonservativen Medien wurden Abbildungen zensiert, weil sie beispielsweise für beleidigend (>therightscoop.com/time-mag... [en]) oder für unanständig (>americansfortruth.com/2013/04/04/time-mag... [en]) erachtet wurden.
[2]  ^  Beispiel für eine Textzensur mittels Schwärzung: Textstelle auf einer Seite in einem Sachbuch über die Kulturpflanze Hanf von 1994 wurde wegen Drogenverherrlichung zensiert.
>basar-ka.blogspot.de/2013/06/hanfhandbuch
[3] ^ Spiegel Online -2007/02/09Bodo Mrozek - Das bedrohte Wort: Haarsträubender "Pornobalken": „...mit dem Schmähwort Pornobalken konfrontiert. Als solchen bezeichnet man ursprünglich die schwarzen Zensurbalken, die allzu deutliche Tatsachen auf den Aushängen von Kinos verdeckten...“
>www.spiegel.de/kultur/...
[4] ^  Beispiel für eine Zensur mittels einem Stempel: Standbild aus dem französischen Film 'La belle noiseuse' ('Die schöne Querulantin') des Regisseurs Jacques Rivette von 1991.
[5] ^ Der erste Film in den japanischen "normalen" Kinos der auf eine Zensur der Genitalien verzichtete war 1992 der französische Film 'La belle noiseuse' ('Die schöne Querulantin') des Regissieurs Jacques Rivette. Emmanuelle Béart spielt darin ein Aktmodell und posiert deshalb völlig nackt in verschiedensten Posen. Der erste Film japanischer Produktion war 1997 'Kagi' [ja - Schlüssel] von Toshiharu Ikeda. Dieser Film thematisiert Neotare und zeigt trotz verschiedener Nacktszenen nur eine kurze Frontalansicht.
>Joaquín da Silva - 2006/10/24 [es]

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