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Cuckoldismus, Cuckolding und Cuck-Fetischismus

[es] Cuckoldismo (del ingles “cuckold” – ‘cabron' o 'cornudo’): Estimulacíon erotico logrado con su pareja cometiendo adulterio.
[en] Cuckoldism: Getting aroused when one’s partner has sexual encounters outside the partnership.
[de] Cuckoldismus (im Japanischen 'netorare [ねとられ]') kann als eine masochistische Sonderform des Partnersharings angesehen werden.
Im engsten Sinn wird damit eine durch Fremdgehen der Ehefrau (Ehebruch) hervorgelöste sexuelle Stimulation eines Ehemannes bezeichnet.
Heutzutage wird der Begriff bei jeder Form von festen Partnerschaften angewendet.
Im weitesten Sinn wird Cuckoldismus als ein geschlechtsunabhängiges Phänomen angesehen; also wenn jemand durch das Fremdgehen seines Lebenspartners* sexuelle Stimulation erfährt.

Cuckolding [ja: netori (ねとり)] ist das Gegenstück zum Cuckoldismus. Beim Cuckolding wird ein Lustgewinn erzielt, indem durch Fremdgehen ein Dritter*, entweder der Lebenspartner* des Sexpartners* oder der eigene Lebenspartner, zu einem Cuckold* gemacht wird. Cuckolding kann damit sowohl für den Fremdgeher* als auch für den Liebhaber* eine Form der Lustgewinnung darstellen. Für beide ist Kratolagnie der psychologische Antrieb.
Der hintergangene (Cuckold)* muss dabei beim Fremdgehen des Lebensgefährten (des Cuckolders)* weder anwesend sein, noch davon wissen.

Der Cuck-Fetischismus hat sich aus dem Cuckoldismus entwickelt, bei der sowohl Cuckoldisten - die sogenannten Cucks - ihre masochistische Veranlagung als auch die Fremdgeher (Cuckolder)* eine kratolagnische Veranlagung ausleben.

Etymologie

Der Begriff 'Cuckoldismus' geht auf das englische Wort 'cuckold' zurück. Cuckold ist eine Fortbildung des Altenglisches Wortes 'cokewold', welches dem Altfranzösischen Wort 'cucuault' entlehnt wurde. Beide Wörter bezeichnen einen Hahnrei. Der Wortstamm bezieht sich auf den Kuckuck [frz. cucu], welcher dafür bekannt ist seine Eier in Wirtsnester zu legen. Ebenso wie ein Vogelpaar welches Besuch von einem Kuckuck bekommen hat, muss unter Umständen ein Ehepaar ein sogenanntes ‚Kuckuckskind‘  (> s. W) großziehen, wenn die Frau einen Liebhaber hatte.

Hahnrei ist die veraltete deutsche Bezeichnung für einen Ehemann, dessen Ehefrau mit einem anderen Mann heimlich Sex hatte. Zur Etymologie von Hahnrei gibt es verschiedene Erklärungen: >Wiktionary: Hahnrei.

Psychologie

Fremdgehen wird allgemein als eine Demütigung für den hintergangenen Lebenspartner* angesehen. Jemanden zu demütigen kommt praktisch damit gleich, jemanden mit einer Ehrenstrafe zu belegen. Ehrenstrafen können psychologisch die gleiche Wirkung haben wie Körperstrafen, weshalb ein Masochist* durch Ehrenstrafen zu der gleichen sexuelle Erregung gelangen kann, wie durch Körperstrafen. Cuckoldismus ist daher eine spezielle Form von Masochismus.
Obwohl Cuckoldismus prinzipiell keinen geschlechtsspezifischen Einschränkungen unterliegt, ist diese Disposition bei Männern - worauf schon die androzentrische Bezeichnung hindeutet - offensichtlich weitaus verbreiteter als bei Frauen. Dies ist mutmaßlich darauf zurückzuführen, dass die Gesellschaft Männern einen stärkeren Sexualtrieb unterstellt hat als Frauen. Demzufolge ist es für einen Mann natürlicher seinem Sexualtrieb nachzugeben und fremdzugehen als für eine Frau. Dadurch gilt das Fremdgehen eines Mannes für dessen Frau als weniger demütigend als im umgekehrten Fall für den Mann. Zudem wird das Fremdgehen einer Frau – außer sie ist eine „Schlampe“ - deren Mann angelastet. Dieser ist entweder zu schlecht im Bett {er kann sie nicht befriedigen} oder er ist nicht "Manns genug" {der Liebhaber ist viel "männlicher" als er}. Egal welche Variante man zu Grunde legt, immer wird es als sehr demütigend angesehen, da dies einem "richtigem Mann" nicht passiert.
Die Zunahme der Emanzipation der Frau in der Gesellschaft sollte sich jedoch auch in steigenden Zahlen von Cuckoldistinnen widergespiegelt haben.

Ausprägungen

Cuckoldismus kann gezielt genutzt werden, um sich sexuell zu stimulieren. Das kann verhohlen geschehen, indem der Cuckoldist* seinen Parter* zu Sex mit Dritten anstiftet, beispielsweise im Rahmen von Partnersharing, Partnerswapping oder Swinging, oder andere Vorlieben wie Triolismus oder Troilismus vorschiebt.
Beim Cuck-Fetischismus wird Cuckoldismus ausgelebt. Dabei wird oft nach dem Selbstbild des Cuckoldisten* unterschieden:
C0
Ein Cuckold* der 0. Kategorie, ist entweder eine Person, welcher nicht bewusst ist, dass dessen Partner* ein Fremdgeher* ist, oder welche durch das Fremdgehen des Partners* keine sexuelle Erregung erfährt und damit kein Cuckoldist* ist.
C1
Ein Cuckold* der 1. Kategorie, ist ein Cuckoldist*, der sich als einen vollwertigen Lebenspartner* begreift und seine cuckoldistische Veranlagung lediglich als eine Methode ansieht, um sich sexuell zu stimulieren.
C2
Ein Cuckold* der 2. Kategorie, ist ein Cuckoldist*, der sich als einen unzulänglichen Liebespartner* begreift und sich deshalb genötigt sieht zu akzeptieren, dass sein Partner* für Sex einen geeigneteren Sexpartner wählt.
C3
Ein Cuckold* der 3. Kategorie, ist ein Cuckoldist*, der sich als minderwertig ansieht und daher dem Lebenspartner* dankbar sein muss, als dessen Partner* angenommen zu werden.


Cuck-Fetischismus

Cuck-Fetischismus oder Cuckfetischismus ist eine Sonderform von Kratolagnie. Beim Cuckfetischismus leben nicht nur die Cuckoldisten ihre masochistische Neigung aus, sondern auch die Gegenseite - die Cuckolder* (Fremdgeher und Liebhaber) - ihre sadistische. Das Spektrum reicht von DS (Dominanz und Submission) bis zu SM (Sadomasochismus), bei dem es darum geht, den Lebenspartner* zu demütigen und zu erniedrigen bzw. von diesem gedemütigt und erniedrigt zu werden.
Im einfachsten Fall handelt es sich nur um eine Methodik, bei der die Vorstellung jemanden durch Fremdgehen zum Cuckold zu machen bzw. gemacht zu werden und dadurch zu demütigen (Cuckolding) bzw. gedemütigt zu werden (Cuckoldismus) als Gedankenvehikel genutzt wird, um gesteigerte sexuelle Stimulation hervorzurufen.
Im Extremfall kann Cuckfetischismus eine perfide Variante von Sklaven-Fetischismus darstellen, bei der der eigene Lebenspartner* nur ein Subjekt ist bzw. man vom eigenen Lebenspartner* wie ein Subjekt behandelt wird.

Der Cuckfetischismus bedarf keiner bestimmten Geschlechterkombination, weshalb im weiteren Artikel folgende geschlechtsneutrale Bezeichnungen verwendet werden:
Cuck für den Cuckold* beim Cuckfetischismus,
Cucker für den fremdgehenden Partner* eines Cucks* und dessen Liebhaber*,
Cuckholder für den fremdgehenden Partner* eines Cucks*.
Im Englischen gibt es auch geschlechtsspezifische Bezeichnungen: Jargon beim Cuckoldismus, Cuckolding und Cuck-Fetischismus.

Auslebung

Dieser Fetisch für Fremdgehen benötigt naturgemäß mindestens drei Teilnehmer* (Partizipanten), den Cuckold*, den Fremdgeher* - den Cuckholder* -  und dessen Sexpartner - den Cucker*. Theoretisch kann von diesen dreien auch nur eine Person ein Cuck-Fetischist* sein. Fast immer ist jedoch der Cuck* ein Cuckoldist* und meistens der Lebenspartner* ein Cuckolder*.
Somit kann Cuckold-Fetischismus auch als eine kratophile Variante des Partnersharings angesehen werden.

Wie bei fast allen Fetischen die mehrere Partizipanten benötigen ist es nicht einfach diesen nach Wunschvorstellung auszuleben. Manche Cuck-Fetischisten* nutzen daher die Swinger- und Partnersharer-Szene, um ihren Fetisch ausleben zu können.
Insbesondere im Milieu des BDSM wird das Rollenbild eines Cucks* manchmal auch nur im Rahmen von erotischem Rollenspiel [en: erotic roleplay] genutzt, weshalb man in diesen Fällen primär von Cuckspiel [en: cuckplay] sprechen sollte.



Die praktische Auslebung eines Cuck-Fetischs ist verschieden. Es gibt beispielsweise Unterschiede in der Einbindung des Cucks*:
1. Das Fremdgehen findet in Abwesenheit des Cucks* statt.
2. Das Fremdgehen findet in Abwesenheit des Cucks* statt, welcher jedoch in Vor- oder Nachbereitungen (z.B. Felching) involviert wird.
3. Das Fremdgehen findet in Anwesenheit des Cucks* statt, welcher das Geschehen zwischen seinen Cuckern* beobachtet (Troilismus).
4. Das Fremdgehen findet in Anwesenheit des Cucks* statt, mit dem seine Cucker* kummunizieren (wie beispielsweise direkter Augenkontakt, Beschreibung der Gefühle oder demütigende Äußerungen).
5. Das Fremdgehen findet in Anwesenheit des Cucks* statt, welcher aktiv beide oder einen der Cucker* unterstützten oder stimulieren muss (s. a. Triolismus).

In vielen Fällen von Cuckfetischismus, insbesondere bei Cuckolds der 3. Kategorie (C3), steht oft nicht mehr so sehr das Fremdgehen an sich im Mittelpunkt, sondern das Verhalten zwischen Cuck und dem fremdgehenden Lebenspartner*, dem Cuckholder*. Das Verhalten des Cucks* reicht von Anbetung (Latrie) bis zu totaler Unterwürfigkeit (Dulie) und das des Cuckholders* von Missachtung bis zu Verachtung. Oft werden dabei die gleichen Methoden angewendet wie beim D&S und bei Bedarf um das gesamte Spektrum des BDSM erweitert.
Prinzipiell werden dem Cucker* Privilegien eingeräumt, die normalerweise nur einem Lebenspartner* - also eigentlich dem Cuck* - zustehen, während diese gleichzeitig dem Cuck* entzogen werden. So kann es sein, das der Cuck* nicht mehr im Ehebett schlafen darf, während der Cucker* es darf. Dieser erotischer Entzug spielt verständlicherweise besonders beim Sex eine wichtige Rolle. So hat möglicherweise der Cuckholder* mit dem Cuck* nur auf beschränkte Art und Weise Sex, während er mit dem Cucker* uneingeschränkten Sex hat. Dies kann bedeuten, dass der Cuckholder* mit dem Cuck* nur Sex in der Missionarsstellung hat, sich nur oral befriedigen läßt oder gar keinen Sex mehr hat. Möglich ist, das der Cuck* nur noch masturbieren darf, er abgesamt {routinemäßig fremdgewichst} oder keuschgehalten wird.
Frau beim Absamen.
Eine extremere Behandlung des Cucks* wäre seine Sterilisation. Sie verhindert, dass die „minderwertigen“ Gene des Cucks* nicht weitergegeben werden. Bei männlichen Cucks geht die extremste Form von Cuck-Fetischismus sogar über eine dauerhafte Keuschhaltung oder Sterilisation hinaus und macht die Entmännlichung des Cucks zu einem offensichtlichen und unwiderruflichen Faktum: Die Verstümmelung (Mutilation) der Genitalien. Sich kastrieren (Orchiektomie), den Penis entfernen (Penektomie) oder sich völlig entmannen (Nullifikation der Genitalien) zu lassen ist bzw. bleibt zumeist jedoch nur reine Fantasie des Cucks.
Eine weitere meistens Fantasie bleibende Praktik ist das sogenannte "Fremdschwängern", bei dem ein weiblicher Cuckholder (Cuckholdress) sich von einem Liebhaber schwängern läßt und ihr Cuck dann ein 'Kuckuckskind' aufziehen muss.


Paraphernalia
Keuschheitsgeräte


Affinitäten
Sadomasochismus, Voyo-Exhibitionismus, Partnersharing, Softdogging, D&S, Slutwifing, Hotwifing, Troilismus, Triolismus, Femdom
Felching, Keuschhaltung, Fremdbesamung, Fremdschwängerung, Fremdgehen, Absamung, Fußfetisch, Schuhfetisch

Einordnungen
BDSM/S&M/Cuckfetischismus
Sadomasochismus/Masochismus/Cuckoldismus
Sadomasochismus/Sadismus/Cucking


>Jargon beim Cuckoldismus, Cuckolding und Cuckold-Fetischismus

>Blog about cucking [en]
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Kursivschrift Englischer Begriff | * geschlechtsneutrale Verwendung

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