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Schandgeige

[es] Cepo de forma violín: Esposas rígidas para las muñecas y la garganta.
[en] Shrew's fiddle, neck violin: Variation of the yoke, pillory or rigid irons whereby the wrists are locked in front of the bound person by a hinged board or steel bar.
[de] Schandgeige, Halsgeige, Schandkragen, spanische Geige, Zankbrett
Eine Schandgeige ist eine mobile Fesselvorrichtung, die im Mittelalter in Europa verwendet wurde. Da Schandgeigen fast immer aus Holz gefertigt wurden und die Arme hintereinander nahe am Hals fixierten, ähnelte eine darin gefesselte Person einem Geigenspieler. 
Schandgeigen bestanden in der Regel aus zwei symmetrisch angeordneten Holzteilen, welche an einem Ende durch ein Scharnier, am anderen durch ein Verschluss verbunden wurden. Dort wo sich die beiden Holzteile berühren befanden sich zwei Aussparungen für Handgelenke und eine weitere für den Hals. Für die Fesselung wurde die Halsgeige aufgeklappt, der Hals und die Handgelenke in die entsprechenden Mulden gelegt und daraufhin wieder zugeklappt und verschlossen. Meistens befand sich am Verschlussende eine Befestigung für eine Kette oder Seil, an der die gefesselte Person geführt oder angebunden werden konnte.

Benutzung im Mittelalter
Die Schandgeige diente zur Durchführung von Ehrenstrafen. Ehrenstrafen wurden nur bei leichten Vergehen, beispielsweise bei leichten Diebstählen, angewendet. Die verurteilte Person wurde mit der Schandgeige gefesselt durch die Stadt geführt und/oder an den Pranger gestellt und dem Spott und Demütigungen der Mitbürger ausgesetzt. Schandgeigen wurden insbesondere Frauen und jungen Mädchen angelegt, um diese für Zänkereien (deswegen auch Zankbrett bzw. im Englischen shrew’s fiddle - "Giftnudel-Fiedel") zu bestrafen. Wenn zwei Frauen miteinander gestritten hatten wurde teilweise auch eine Doppel-Schandgeige benutzt, in welcher die beiden Frauen gleichzeitig gefesselt wurden. Dies war besonders demütigend, weil sich so die beiden "Streithennen" die ganze Zeit ihrer Strafe gegenseitig ansehen mussten.
Mitunter wurden die Fußgelenke an das Verschlussende gefesselt, wodurch die Schandgeige quasi zum Storch <W> wurde. Gefangene wurden in dieser Haltung an der Schandgeige aufgehängt oder mussten tagelang in dieser Zwangshaltung ausharren. Dadurch wurde die Bestrafung zur Folter bzw. die Schandgeige zum Folterinstrument.


Einordnungen
Fesselung/mobile Fesselvorrichtung/Schandgeige
Folter/Zwangshaltung/Schandgeige



Benutzung im BDSM
Heutzutage werden Schandgeigen nur noch für Rollenspiele und im BDSM verwendet. Es ist eine demütigende Fesselung, da sie die gefesselte Person in eine unnatürliche Armhaltung zwingt. Ein praktischer Vorteil einer Schandgeige ist, dass die gefesselte Person trotz dieser unnatürlichen Armhaltung mobil ist und verschiedenste Positionen einnehmen kann. Desweiteren ist bis auf die Brust fast jeder Punkt des Körpers des Gefesselten völlig zugänglich.

Die Öffnungen moderner Schandgeigen sind oft gepolstert.


Einordnungen
BDSM/Bondage/Fesselung/mobile Fesselvorrichtung/Schandgeige

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